Verbraucher- und Umweltschutz stehen auf dem Spiel

Von Tamira Zöller | Gepostet am 25.03.2025

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Biokreis kritisiert aktuellen EU-Gentechnik-Deregulierungsprozess.

Die jüngste Abstimmung im Ausschuss der Ständigen Vertreter (AStV/COREPER) in Brüssel hat den Vorschlag der polnischen Ratspräsidentschaft zur Reform des EU-Gentechnikrechts vorangetrieben. Mit dieser Entscheidung drohen weitreichende Folgen für die ökologische Landwirtschaft, die Artenvielfalt und die Lebensmittelsicherheit in Europa. Der Biokreis e.V. verurteilt die Vorgehensweise der EU-Kommission, die zentrale Fragen offenlässt und damit eine Deregulierung vorantreibt, die weder den Bedürfnissen von Bio-Betrieben, noch von Verbraucher:innen nach gentechnikfreien Erzeugnissen entspricht. Die Entscheidung ignoriert essenzielle Aspekte wie das Züchterprivileg, die Haftungsfrage bei unbeabsichtigten Kontaminationen und die Gewährleistung einer fairen Koexistenz zwischen konventioneller gentechnikfreier und ökologischer Landwirtschaft. Ohne klare Regelungen bleibt unklar, wer im Falle von Verunreinigungen haftet und wie eine lückenlose Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte erfolgen soll. Dies untergräbt das Vertrauen der Verbraucher:innen in die Sicherheit ihrer Nahrungsmittel und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der Bio-Branche.

Tamira Zöller, Referentin für Agrarpolitik von Biokreis e.V., betont: „Die aktuelle Abstimmung signalisiert einen besorgniserregenden Richtungswechsel in der europäischen Agrarpolitik. Es kann nicht sein, dass grundlegende Fragen wie das Züchterprivileg, die Haftungsregelungen bei Kontaminationen und die Kennzeichnungspflicht derart offen gelassen werden. Unsere Bio-Landwirtschaft und die Verbraucher:innen in Europa verdienen klare, transparente Regelungen, die den Vorsorgegedanken und die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellen.“

Biokreis e.V. fordert daher, dass in den anstehenden Trilog-Verhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat diese kritischen Punkte zwingend adressiert werden.

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Tamira Zöller