Blauzungenkrankheit: Vorkehrungen fürs Frühjahr treffen

Schafherde
Die erste Blauzungen-Bilanz ist gezogen … und NRW wie auch Niedersachsen hat es 2024 hart getroffen. Allein in NRW sind 3.500 Ausbrüche gemeldet, besonders bei den Schafen (40 Prozent), aber nicht nur. Mit Folgen. Zahlreiche Todesfälle sind nicht das einzige, auch Folgeschäden erkrankter Tiere waren zu verzeichnen. Zum Beispiel: War der Bock erkrankt, konnte dies zu einer zeitweisen Unfruchtbarkeit (bis zu drei Monate) führen. War das erkrankte Mutterschaf mit Lamm bei Fuß, dann gab es oft Schwierigkeiten bei der Versorgung der Lämmer.
Andere Betriebe berichten von Aborten und Frühgeburten, Milchviehbetriebe ebenfalls von zu frühen Geburten, wesentlich verringerter Milchleistung. Das Landwirtschaftsministerium, Referat Tierseuchenbekämpfung/Tierseuchenprävention, rät zur frühzeitigen Impfung: „Anders als im vorherigen Jahr ist der Erreger bereits über das gesamte Land verteilt, so dass das Geschehen vermutlich früher als im letzten Jahr beginnen wird. Tiere, die bislang nicht geimpft sind oder noch keinen Kontakt zum Virus der Blauzungenkrankheit hatten, sind nach wie vor gefährdet. Dies betrifft in besonderem Maß Jungtiere.“
Darum empfiehlt das Ministerium „empfängliche Tiere gegen BTV-3 zu impfen, um unnötiges Tierleid zu verhindern und die Verluste zu minimieren. Dies gilt insbesondere für die Grundimmunisierung. Sowohl Grundimmunisierungen als auch Wiederholungsimpfungen bereits im letzten Jahr geimpfter Tiere sollten spätestens im Mai abgeschlossen sein.“ Den Zuschuss von 1,50 € pro Pieks gibt es allerdings nur dann, wenn die Tierärzt:innen die Impfung auch in der HIT-Datenbank verzeichnen – also nicht vergessen, daran zu erinnern!
Peter Schmidt ist Ökolandwirt und Vorstand des Biokreis Erzeugerring NRW und Niedersachsen e.V.